Der Saal im Kulturhaus

Der neue Saal, der vor allem den kulturschaffenden Vereinen von Arlesheim aber auch der Region zur Verfügung stehen soll, schliesst eine Lücke in der Schweizer Kulturlandschaft. Die Grösse des Saals mit bis zu 430 Sitzplätzen entspricht einer idealen Grösse, um ganz unterschiedlichen Veranstaltungen eine Plattform zu bieten.

Der Bau der Architekten Marco Sahli und Oliver Märki wartet mit einigen architektonischen Besonderheiten auf: Die Fassade des Saals erscheint als Solitärbau und ist charakterisiert durch ein gefaltetes, goldenfarbenes Blech, das an einen Bühnenvorhang erinnert. Das grosszügige Fenster ermöglicht eine Sichtbeziehung zwischen Stollenrain und dem Saal. Herzstück des Kulturgebäudes bildet die variable Bühne, wodurch der Saal für unterschiedliche kulturelle Nutzungen, Feste, und Anlässe ausgelegt und damit multifunktional nutzbar ist. Die Materialien wurden, falls möglich, lokal ausgewählt; so wird das Dach aus Arlesheimer Buchenholz hergestellt.

Beim Spatenstich im anfangs 2022 hatte die Gemeinde die Einwohnerinnen und Einwohner dazu aufgerufen, Vorschläge für die Benennung des neuen Saals einzureichen. 180 Vorschläge waren daraufhin bei der Gemeinde eingegangen. Die grosse Auswahl hat es der siebenköpfigen Jury nicht einfach gemacht, sich zu entscheiden. Schliesslich fiel die Entscheidung auf die Bezeichnung «Setzwerk, Kulturhaus in Arlesheim». Setzwerk reflektiert den Begriff «Setzerei», der eine Hommage an die ehemalige Druckerei Arlesheim, die ihren Sitz am Stollenrain hatte, darstellt.

Der Kultursaal «Setzwerk» wird ab Mitte Januar 2024 genutzt werden; das Eröffnungsfest folgt Ende Mai.

Architektur

Das neue Saalgebäude empfängt die Besucher über einen gedeckten Eingangsbereich mit einem grosszügigen Foyer. Neben der direkten Erschliessung in den Saal bietet das Foyer eine flexibel nutzbare Fläche für diverse Veranstaltungen, zumal direkt angrenzend ein Office mit direkter Verbindung zur Küche angegliedert ist.

Der Saal selbst ist ebenfalls multifunktionell konzipiert und bietet für verschiedene Anlässe unterschiedliche Bühnen- und Möblierungsszenarien. Die Bühne ist Teil des Saals. Das hintere Bühnenpodest ist fix eingebaut. Davor liegen flexibel absenkbare Podestelemente, die unterschiedliche Bühnensituationen ermöglichen. Der zum Saal angrenzende Lagerraum für das Mobiliar kann über eine verschiebbare Trennwand geöffnet werden, um für grössere Veranstaltungen zusätzliche Fläche anzubieten.

Ein grosses Fenster in der Südostwand ermöglicht eine gute natürliche Belichtung und einen Sichtbezug zum Stollenrain. Angrenzend zur Bühne sind die Hinterbühne und das Instrumentenlager angeordnet. Die Künstlergarderoben befinden sich im Untergeschoss, die über das zentrale Treppenhaus erschlossen sind und nah am Bühnenbereich liegen.

Eine sinnvoll ausgestattete Küche an zentraler Lage ermöglicht eine effiziente Bedienung des Saals bei Fest- und Bankettanlässen. Ein kleines Office, räumlich kombiniert mit der Küche, ermöglicht gleichzeitig eine Bedienung von Getränken direkt ins Foyer. Die Besuchertoiletten inkl. Behinderten-WC liegen im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe zum Saal und Foyer.

Durch die Formgebung des Saalbaus können nördlich weitere Obergeschosse mit zusätzlichem Raum für weitere Mantelnutzungen angeboten werden. Nebst der Sozialverwaltung der Gemeinde Arlesheim, die im 1. Obergeschoss integriert wird, bietet das 2. Obergeschoss zusätzliche Dienstleistungsflächen für unterschiedliche Nutzungen. Das Untergeschoss des Saalbaus ist auf ein Minimum reduziert. Neben Künstlergarderoben befinden sich hier die Technikräume und Lagerflächen für die Mantelnutzung.

Saalausstattung, Raumakustik und Schallschutz:
Der Saal bietet Platz für maximal 480 Personen und ermöglicht mit seiner Ausstattung und Konzeption den Vereinen und Kulturschaffenden eine Grundlage für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Der Fokus liegt auf Musik und Gesang, aber auch Sprechveranstaltungen werden ermöglicht: Musikveranstaltungen (Orchester, Klavier-/Pop-/Rock-/Jazzkonzerte, Musikgesellschaften, Musikvereine), Chorgesang, Theater, Gemeindeversammlungen, Podiumsdiskussionen, Lesungen und vieles mehr ist denkbar.

Der Saal ist mit einer sinnvollen und einfach zu bedienenden Bühnen-, Licht- und Multimediatechnik ausgestattet. Die Bühne ist zweiteilig konstruiert, eine hintere fixe Bühnenfläche und eine vordere variable Bühnenfläche. Die variable Bühnenfläche wird mit Scheren-Hubpodesten ausgestattet, die stufenlos höhenverstellbar zwischen Saal- und Bühnenniveau positioniert werden können.

Über dem Bühnen- und Saalbereich sind verschiedene Motorzüge vorgesehen, an denen unterschiedliche Traversen befestigt sind. An den Traversen werden je nach Anforderungen Scheinwerfer, Dekorationen oder Bühnenvorhänge montiert.

Die Grundausstattung der Bühnenbeleuchtung und Scheinwerfer ist mit modernen LED-Leuchtmittel ausgestattet, die ein sauberes Weisslicht und auch Farblicht bieten, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen. Die Beschallung des Saals erfolgt über zwei deckenintegrierte Frontlautsprecher. Für Video und Präsentationen wird über der Bühne eine elektrisch angetriebene Projektionsleinwand und an der Saaldecke ein Videoprojektor vorgesehen.

Der Raum ist akustisch veränderbar, da unterschiedliche Nutzungen differenzierte Anforderungen an die Raumakustik stellen. Diesem Umstand wird Rechnung getragen indem schallabsorbierende Vorhänge entlang der Wände vorgesehen werden: Durch das Ausziehen oder Zusammenschieben kann so die absorbierende Fläche vergrössert oder verkleinert werden und so auf eine flexible Art und Weise auf die gewünschte Anforderung reagieren.

Auch der Schallschutz ist ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Die Gebäudehülle erfüllt die erhöhten Anforderungen nach SIA und schirmt Lärmemissionen von aussen nach innen und umgekehrt wirkungsvoll ab. Auch die Saalinnenwände sind entsprechend konstruiert, damit die angrenzenden Mantelnutzungen störungsfrei bleiben.

© 2023 Märki Sahli Architekten GmbH

Argumentarium

  • Der Kultursaal «Setzwerk» schliesst mit seiner multifunktionalen Nutzbarkeit eine Lücke in der Nordwestschweiz, aber auch in der Schweizer Kulturlandschaft.
  • Mit 430 Sitzplätzen bietet der Saal ganz unterschiedlichen Veranstaltungen eine Plattform.
  • Die Ausstattung und Konzeption des Saals richten sich an Verein, Kulturschaffende, aber auch weiterer Organisationen.
  • Der Fokus der architektonischen Konzeption liegt auf Musik und Gesang, aber auch Sprechveranstaltungen werden ermöglicht: Musikveranstaltungen (Orchester, Klavier-/Pop-/Rock-/Jazzkonzerte, Musikgesellschaften, Musikvereine), Chorgesang, Theater, Podiumsdiskussionen, Lesungen und vieles mehr ist denkbar.
  • Der Raum ist akustisch veränderbar, da unterschiedliche Nutzungen differenzierte Anforderungen an die Raumakustik stellen.
  • ine sinnvoll ausgestattete Küche an zentraler Lage ermöglicht eine effiziente Bedienung des Saals bei Fest- und Bankettanlässen.